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Neue Ideen für die Energiewende und die Marserkundung: Jungforscher überzeugen mit Zukunftsideen

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Jungforscher
Hugo Frackowiak, Moritz Vogt
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Foto von Hugo Frackowiak und Moritz Vogt, Jungforscher, ZeuthenFoto von Hugo Frackowiak und Moritz Vogt, Jungforscher, ZeuthenFoto von Hugo Frackowiak und Moritz Vogt, Jungforscher, Zeuthen

Ballett der Windräder

Stand: März 2021

Noch bevor der NASA mit ihrem Rover „Perseverance“ am 18. Februar 2021 die erste erfolgreiche Landung eines derartigen Fahrzeugs auf dem Mars gelang, tüftelten zwei Schüler bereits an einer Verbesserung.

Sie setzten ihre Idee um, ein Marsauto zu bauen, das über Elektromotoren an den Rädern gelenkt wird.
„Damit wird Gewicht und Energie eingespart“, verraten Hugo Frackowiak, 17, und Moritz Vogt, 18.

Gut für Vögel
Dies ist die Weiterentwicklung einer Erfindung, die ebenfalls im Schülerforschungszentrum der Musikbetonten Gesamtschule Paul Dessau, von den Schülern liebevoll als „Paula“ abgekürzt, entstanden war.
„Wir haben eine Technik entwickelt, wie die Rotoren von Windkraftanlagen synchronisiert werden können. Wenn alle exakt gleich drehen, vermeidet man lästige Spannungsunterschiede, die das Stromnetz sehr belasten. Zudem ist die Gefahr geringer, dass die Vögel ‚lebensgefährlich zwischen die Mühlen‘ geraten“, beschreiben sie ihren Traum vom „Ballett der gleichlaufenden Windräder“.

Ausgezeichnet vom Minister
Die Arbeit überzeugte bei „Jugend forscht“ und brachte den Jung-Erfindern eine Auszeichnung durch Brandenburgs Wirtschaftsminister Prof. Jörg Steinbach ein.
„Wir sollten bei der Preisverleihung in Potsdam in drei bis maximal vier Minuten das Projekt vor dem hochkarätigen Publikum erklären. Das war sehr aufregend, denn es geht um komplexe Zusammenhänge. Dabei war klar, dass alles stimmen muss, schließlich ist der Minister promovierter Ingenieur und kennt sich deshalb mit Technik aus“, so Moritz Vogt.

Sinn für guten Klang
Die beiden Jungforscher waren in der „Paula“ lange Zeit Klassenkameraden und sind außerdem befreundet. Sie ergänzen sich perfekt.
Moritz Vogt ist fasziniert davon, Mini-Computer zu programmieren, während sein „Kollege“ sich um die technische Umsetzung kümmert. Auf diese Weise hatten sie schon einen nur wenige Millimeter kleinen „Synthesizer“ aus der Taufe gehoben, der sich mit größeren elektronischen Keyboards durchaus messen kann, wie die Demonstration beweist.
„Dafür haben wir extra eine hochwertige Lautsprecherbox gekauft“, schmunzeln die beiden.

Pionier als Leiter
Für seine Aufgabe ist das erst 2015 eingerichtete Schülerlabor sehr gut ausgerüstet: „Wir haben sogar einen 3-D-Drucker zur Herstellung der Bauteile“, erläutert Koordinator Dr. Christian Rempel. Der Physiker war selbst mit der technischen Weiterentwicklung des von Prof. Fritz Peter Schäfer erfundenen Farbstofflasers wegweisend.

Die Wege des Lebens
Seine „Berufung zum Forschungszentrum-Koordinator“ verdankt er Sohn Julius Rempel. Der heute 23-jährige untersuchte auf der „Paula“ zu seiner Schulzeit das Verhalten der Zitterspinne. Allerdings schlug er dann beruflich einen radikal anderen Weg ein: „Er lernt jetzt Gerüstbauer“, ist der Vater dennoch stolz.
Die erfolgreichen Jungforscher Frackowiak und Vogt sind davon überzeugt, dass ihr „Windrad-Ballett“ leicht in die großtechnische Umsetzung gelangen könnte. Ob sie davon selbst noch profitieren, ist eher zweifelhaft: „Es gibt heute nur sehr wenige Dinge, die man wirklich ganz neu erfinden könnte“, begründet Moritz Vogt, warum er ans Oberstufenzentrum wechselte.
Dort ist er gerade am Fachabitur und wird danach zu einem Wasserbetrieb wechseln. Ob bei der Bewerbung überzeugt hat, dass das Duo als erste Erfindung vor vier Jahren einen einfach zu handhabenden Wasserhärtemesser aus der Taufe hob?
Hingegen sieht Hugo Frackowiak für sich noch diverse Entwicklungsmöglichkeiten: „Ich interessiere mich außerdem sehr für Kunst, Biologie und Geschichte“, hält er vor Augen.
So erfolgreich die beiden Jungforscher vor der Fachwelt waren, die Mädchenwelt zeigte sich davon bisher weniger beeindruckt: „Meiner Freundin war die ganze Technik zu viel, so dass wir nicht mehr zusammen sind“, zeigt Moritz Vogt auf, dass Erfolg mehrere Seiten haben kann.

Erstellt: 2021