Gefragt bei den „Eisernen“: Verein legt Augenmerk auf Jugendliche
Fußballerin | |
Alina Schröder | |
Telefon: | 01 73/6 02 43 62 |
Website: | www.scemz.de |
Fußball-Starschmiede
Stand: April 2023
Klammheimlich hat sich das kleine Zeuthen zum Anziehungspunkt für Talentsucher des „großen“ Fußballs entwickelt. So verlor der örtliche Verein unter anderem eine gerade mal 13-jährige Spielerin an den Berliner Spitzen-Bundesliga-Club „1. FC Union Berlin“.
Alina Schröder ist seit 1. Juli 2022 im U15-Mädchenteam des Profivereins. „Hier wird auf jede Kleinigkeit geachtet. So gibt es Vorschriften für ‚Präsentations-Bekleidung‘ und
natürlich fürs Spiel. Schuhe,
Jacke, alles muss genau passen“, gibt sie Einblick.
Fußball von Kindesbeinen an
Zum Zeitpunkt des Wechsels hat sie bereits ihr halbes Leben Fußball gespielt. „Sie war seit ihrem sechsten Lebensjahr beim ‚SC Eintracht Miersdorf/ Zeuthen‘“, blickt Vater Heiko Schröder zurück. „Als sie mit fünf Jahren das erste Mal mit diesem Sport in Berührung kam, war sie nicht mehr zu halten.“
Aufgeweckte Stürmerin
Bei dem Zeuthener Verein, der auf 111 Jahre Geschichte zurückblicken kann, sah man wohl mit geübten Traineraugen schnell, was in dem Mädchen steckt. So bekam sie eine fundierte Fußball-Ausbildung, die half, ihre Stärken zu entwickeln. „Ich bin Offensiv-Spielerin und Stürmerin im Mittelfeld. Es ist für mich aber gleichrangig, ob ich die Tore selbst schieße oder durch treffsicheren Pass dies meinen Mitspielern ermögliche. Ich mag geradlinigen unverschnörkelten Fußball“, gibt die sehr aufgeweckte 13-jährige Einblick.
Allein unter 100 Jungs
Im Freizeit-Fußball spielen die unteren Jahrgänge gemischt, also Jungs und Mädchen zusammen. Bei Profi-Vereinen wie den „Eisernen“ aus Köpenick ist das anders. Schließlich geht es hier um eine zielgerichtete und erfolgsorientierte Ausbildung für den Spitzensport.
Doch als Alina Schröder zur Sichtung beim Spitzenclub
„1. FC Union Berlin“ eingeladen war, muss sie wohl in der Aufregung eine Tür verwechselt haben: „Ich war plötzlich das einzige Mädchen unter etwa 100 Jungs“, schmunzelt sie.
Dennoch wusste „Union“-Trainerin Julia Wiggers sofort, dass sie dieses vielversprechende Talent vom „SC Eintracht Miersdorf/Zeuthen“ haben möchte.
Gleich mal Siegestreffer
Schnell bewies Alina Schröder, dass sie die Hoffnungen der „Eisernen“ erfüllen konnte. So holte sie in ihrem ersten Spiel für den „1. FC Union Berlin“ mit dem einzigen Tortreffer gleich mal den Sieg. „Die Gegenspielerinnen waren alle um die 16 Jahre und damit weitaus älter als wir“, freut sie sich.
Sie ist sichtlich stolz, bereits zwei Mal Ballmädchen gewesen zu sein. „Das betraf ein
Pokalspiel und ein Bundesliga-Spiel. Da kommt man schon mal mit den Stars des Vereins ins Gespräch“, strahlt sie über den Erfolg.
Stars im Blick
So ist Alina Schröder großer Fan von Niko Gießelmann und Sheraldo Becker. Sven Michel trifft die Familie immer wieder in der Region, denn der wohnt gleich bei ihnen „um die Ecke“. Das Fußballfieber der Tochter hat natürlich Papa Heiko Schröder ebenfalls ergriffen: „Sie bekommt für jedes Spiel eine Freikarte. Da sehe ich dann zu, dass ich mit dabei sein kann“, versichert er.
Anstrengender Tag
Ansonsten kennen die Schröders den Platz an der Alten Försterei aus vielfacher Hinsicht: „Es ist viermal in der Woche Training. Wenn Alina um 15 Uhr aus der Schule kommt, muss sie sich schnell umziehen, um dann um 16 Uhr pünktlich in Köpenick zu sein. Danach geht es zwei Stunden später zurück nach Hause. Natürlich ist Alina im Anschluss ziemlich ausgepowert. Zum Glück gibt es von der Schule aus nur selten Hausaufgaben“, zeigt der selbstständige Kaminbauer, wie der Wechsel in den Profifußball das Leben der Familie jetzt ziemlich im Griff hat. „Am Wochenende sind dann noch die eigentlichen Spiele.“
Sport mal anders
Bei den Transfers wechseln er und Ehefrau Marlen Schröder, die bei der Passagierabfertigung beim BER tätig ist, sich natürlich ab. Zudem sind sie bei Auswärtsspielen mit dabei. Jedoch sind sich die Eltern im Klaren, dass das nicht immer so sein wird: „Wenn sie in der Bundesliga deutschlandweit unterwegs ist, können wir natürlich kaum mehr immer mitfahren.“
Die ältere Tochter Franziska Schröder zeigte ebenfalls Sinn für Sport, allerdings aus einer etwas anderen Perspektive: Sie begeisterte mit den Cheerleadern vom „Lucky Charms Danceteam“, die bundesweite Erfolge vorweisen können!