Willkommen in Zeuthen
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Bücher
Martina Mieritz, Karola Kundmüller
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Tolle Bücher zum Nulltarif

Stand: März 2016

In der Miersdorfer Chaussee zeigt sich immer häufiger ein geheimnisvolles Bild: Da gehen Menschen vollbepackt in eine Telefonzelle, verweilen eine Zeit und kommen mit einem anderen Stapel Bücher wieder heraus!

Hat Zeuthen mit der harmlos-unscheinbaren und damit wieder auffälligen Telefonzelle einen Agententreff mit „totem Briefkasten“? Schließlich hat die mondäne Seegemeinde eine Tradition, was verdeckten und weniger verdeckten „Erfahrungsaustausch“ angeht. Die Stasi unterhielt in der Hertzog-Villa ein Gästehaus, die DDR-Regierung in Nachbarschaft dazu einen Diplomatenclub. Tatsächlich lädt die Telefonzelle zum Informationsaustausch ein und bietet die Möglichkeit, manches Geheimnis zu lüften. Konspirativ muss es dabei aber nicht unbedingt zugehen!

Für alle offen
Denn hierher kann jeder kommen und sich wohlfühlen. Zwischen den engen Wänden, wo früher manches vertrauliche Gespräch mit sicher der einen oder anderen Intimität geführt wurde, stapeln sich, sauber in Regale eingeräumt, Bücher aller Art. Die Palette ist für den kleinen Raum immens. Man findet Taschenbücher, gebundene Werke und manch wertvoll erscheinende Folianten. Romane, Ratgeber und Sachbücher teilen sich den Platz.

Neues Leben für alte Bücher
Doch bei aller Vielfalt in intimer Enge, die Bücher sollen nicht zu intim sein. „Wir versuchen darauf zu achten, dass alles jugendfrei ist“, beteuert Martina Mieritz. Die hauptberufliche Gymnasiallehrerin mit der ungewöhnlichen Fächerkombination Biologie und Theologie hat den neuen Treffpunkt zusammen mit der örtlichen SPD ins Leben gerufen. „Man kauft sich ja oft Bücher, die man nach dem Lesen nutzlos herum stehen hat. Die Idee ist, dass man sie anderen zur Verfügung stellt. Jeder kann sich in der Bücherzelle kostenlos bedienen und andererseits seine überschüssigen Bücher für andere hinein stellen“, beschreibt die engagierte Gemeindevertreterin.

Sex in Grenzen
Völlig grenzenlos soll der Literaturhimmel in Zeuthen allerdings nicht sein. Auf dem Index stehen harter Sex sowie rechtsradikale Hetzschriften. Karola Kundmüller vom Literaturkreis als Mitinitiatorin der „Bücherzelle“ hat die schwere Aufgabe, „Zensor“ zu spielen. Das ist selbst für eine lange Jahre für Kultur im Rathaus Verantwortliche sicher eine Gratwanderung. Dazu kommt, dass sich Bücher in unterschiedlichsten Sprachen finden!

Schwer geschuftet
Um Zeuthen in den Genuss der neuen und einzigen „Bücherzelle“ kommen zu lassen, galt es einige Anstrengungen zu bewältigen. So erinnert sich Horst Uelze noch gut ans Schuften beim Aushub und anschließend beim Gießen des Fundaments. „Jochen Schult hatte die Telefonzelle aus Michendorf geholt und den Innenausbau besorgt“, erläutert Martina Mieritz. Sie beziffert die Kosten für die Neuheit gegenüber vom S-Bahnhof auf 1200 Euro, die der SPD-Ortsverein aufgebracht hatte. „Die Gemeinde ist für derartige freiwillige Aufgaben nicht zuständig“, zeigt sie Verständnis. Was nun Farbe in den Alltag von Wissensbegierigen bringt, tritt selbst kunterbunt auf. Zur Abwehr von unerwünschten Graffitis wurde die Rückseite von Jonah Gronich aus Berlin kunstvoll gestaltet.

Dunkle Seiten
Um sich im kleinen Büchermeer zu orientieren, benötigt man bereits im Vorfeld einen leuchtenden Geist oder hilfsweise eine Taschenlampe. Das gilt vor allem dann, wenn die Sonne über Zeuthen bereits untergegangen oder noch nicht aufgegangen ist. Denn leider muss die Bücherzelle ohne Licht auskommen!

Gefragt im Land
Das Licht von Martina Mieritz hingegen leuchtet schon jetzt weit über Zeuthen hinaus. Sie ist auf gutem Weg, in der in Brandenburg regierenden SPD die Karriereleiter weiter zu erklimmen. Als Kreistagsabgeordnete arbeitet sie eng mit Landrat Stephan Loge zusammen. Vieles von dem, was dort den Fraktionen vorgelegt wird, stammt aus der Ideenfindung im Unterbezirks-Vorstand, dem Führungsgremium der SPD-LDS. Dort gehört die SPD-Vorsitzende von Zeuthen als eine der Stellvertreterinnen von Stephan Loge zusammen mit Tina Fischer und Sylvia Lehmann zum engen Kreis der Entscheider. Ihre Kompetenz ist so gefragt, dass sie als Regionalbeauftragte fürs an Sachsen angrenzende Elbe-Elster mit Orten wie Doberlug-Kirchhain aktiv ist. Höhere Weihen sind also absehbar! Vielleicht kommt Zeuthen so mit der bildungspolitisch engagierten Politikerin eines schönen Tages in den Genuss einer Bundestags- oder Landtagsabgeordneten? Im Hause Mieritz steht mit Tochter Katharina Mieritz jedenfalls schon eine Nachfolgerin vor Ort parat, die trotz junger Jahre bereits in der Gemeindevertretung von Zeuthen aktiv ist. Da bahnt sich also eine Politikerdynastie aus dem beschaulichen Zeuthen an – nun mit zusätzlicher Erleuchtung aus der Bücherzelle!

Erstellt: 2016