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Vom Dackel zu den Fledermäusen: Naturschutz mit Idee und Engagement

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Biberexperte
Axel Mieritz
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Eine Hose für den Biber

Stand: April 2020

Hundeliebe mit Folgen: Ausgelöst durch den Drang zum Gassigehen seines Dackelmischlings wurde Herrchen zum Naturbeobachter!

Axel Mieritz, pensionierter Elektroingenieur an der TH Wildau, hat Ohr und Auge offen, wenn er durch die Region streift. Als Biberberater vom Naturschutzbund Dahmeland hat er ein waches Auge auf die Tiere, deren Hinterbeine von der Evolution zu Flossen geformt wurden.

Fleißiger Burgenbauer
„Bei Gefahr schlagen sie damit aufs Wasser, was Feinde erschrecken und Artgenossen warnen soll“, erklärt er. „Sie schaffen sich ihren Lebensraum selbst, was bei Säugetieren eher selten ist. Da der Biber im Sommer am liebsten Wasserpflanzen frisst, kommt es oft vor, dass Bäume, die zuviel Schatten verursachen, von ihm angefressen werden. Sie sterben ab und bekommen kein Laub mehr“, weiß er ebenfalls. Dabei haben die intelligenten Tiere keine Lust, sich zur Schau zu stellen: „Sie sind nachtaktiv und scheu“, so Axel Mieritz. Dennoch ist er sich im Zuge seines „Biber-Monitorings“ sicher, dass es im Altkreis Königs Wusterhausen zwischen Bestensee und Schönefeld mindestens zehn „Burgen“ gibt. „Da man statistisch von jeweils 3,3 Bewohnern ausgeht, hätten wir also 33 Biber bei uns, davon etliche in den Dahmewiesen.“

Baumhose als Rettung?
Darüber freuen sich Naturschützer, aber oftmals weniger Grundstücksbesitzer. „Biber fressen Bäume außerhalb ihres Reviers im Winter an, wenn sie sich nicht von Wasserpflanzen ernähren können. Dann geht es ihnen um die feinen Äste in der Krone.“ Da dies aber immer noch wenig Trost für Gartenbesitzer darstellt, rät Mieritz zur „Biberhose“.
Darunter versteht der Fachmann ein schützendes Drahtgeflecht, das es dem Nager unmöglich macht, ans Werk zu gehen: „Die Teich- und Wasserwirtschaft kann sich mit entsprechenden Gittern wehren. Maßnahmen wie diese werden bezuschusst, denn der Biber ist streng geschützt, da er bei uns vor dem Aussterben war.“

Klimawandel als Vorteil?
Das Herz von Axel Mieritz schlägt aber für die gesamte Flora und Fauna in seiner Umgebung. Erstaunlicherweise ist der Naturschützer aus Zeuthen gar nicht sehr traurig über den Klimawandel: „Durch die milderen Winter haben wir heute Vögel bei uns, die früher im Süden überwintert haben. So bleiben mittlerweile immer mehr Kraniche bei uns und nisten in unseren Dahmewiesen. Graureiher fühlen sich das ganze Jahr sichtbar wohl. Es gibt bei uns plötzlich seltene Vögel wie den Bienenfresser. Hingegen kann es passieren, dass es anderen wie dem Kuckuck zu warm wird. Jedenfalls fliegen die Vögel oft nur noch nach Bedarf. So kommen die Gänse maximal nach Holland, die Störche gerade mal ans Mittelmeer aber nicht mehr nach Afrika“, fasst er seine hochinteressanten Beobachtungen zusammen. Für andere Tiere ist der Klimawandel wohl eher belastend: „Die Fledermäuse, von denen es bei uns in der Region mittlerweile 14 Arten gibt, wachen eventuell zu früh aus ihrer Winterstarre auf. Das ist schlecht, weil dieser Vorgang viel Kraft kostet, sie aber keine Insekten als Nahrung finden. Mehrmals kann dieser Vorgang nicht stattfinden, daran würden die Tiere eingehen.“
Dass Wildschweine auf unseren Straßen spazieren gehen, daran hat man sich schon fast gewöhnt. Äußerst ungewöhnlich ist aber, wenn am helllichten Tag ein Biber durch Zeuthen spazieren geht.

Erstellt: 2020